Inhalt

Vorlage - 2021/865  

Betreff: Sanierung des Trinkwassernetzes am Gymnasium und der Realschule Groß Ilsede
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Fachdienst Schule, Kultur, Sport Bearbeiter/-in: Stein, Kerstin
Beratungsfolge:
Kreisausschuss Vorberatung
Kreistag des Landkreises Peine Entscheidung
30.06.2021 
25. Sitzung des Kreistages des Landkreises Peine ungeändert beschlossen   

Finanzielle Auswirkungen
Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Antrag SPD-Kreistagsfraktion - Bereitstellung von Trinkwasser in Schulen  


 

Im Budget enthalten:

nein

Kosten (Betrag in €):

noch zu ermitteln

Mitwirkung Landrat:

ja

Qualifizierte Mehrheit:

nein

Relevanz

Gender Mainstreaming

nein

Migration

nein

Prävention/Nachhaltigkeit

nein

Bildung

nein

Klima-/Umwelt-/Naturschutz

ja

 

 


 


1. Zur Behebung der Trinkwasserproblematik wird das Trinkwassernetz am Gymnasium und

    der Realschule Groß Ilsede unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und ökologischer

    Aspekte saniert.

 

2. Unter Bezugnahme auf den beigefügten Antrag der SPD-Kreistagsfraktion wird ein

    Konzept r die Trinkwasserversorgung in Schul- und Verwaltungsgebäuden unter

    wissenschaftlicher Begleitung erstellt und maßstabbildend in den Schul- und

    Verwaltungsgebäuden umgesetzt.

 


Inhaltsbeschreibung:

Im Oktober 2019 sind bei einer Trinkwasserroutinekontrolle im Gymnasium Groß Ilsede durch das Gesundheitsamt erhöhte Schwermetallwerte festgestellt worden, die eine Untersagung des Wasserverzehrs zur Folge hatten.

 

Nachdem die Schulleitung über die Angelegenheit informiert worden war und alle Entnahmestellen mit entsprechenden Hinweisschildern versehen waren, wurde eine umfangreiche Ursachenforschung betrieben, in deren Zusammenhang diverse Leitungstrassen sowie der gesamte Hausanschluss ausgetauscht worden sind.

 

Weitere Messungen zeigten aber keinerlei Verbesserung der Situation auf.

 

Auf Grund der Pandemiesituation wurden in Abstimmung mit der Schulleitung keine weiteren baulichen Maßnahmen unternommen, z.B. Kappung von Leitungssträngen in bestimmten Bereichen, da das zu Hygienezwecke freigegebene Wasser zum Händewaschen zur Verfügung gestellt werden sollte.

 

Die Versorgung mit Trinkwasser erfolgt für Notfälle durch Wasserflaschen im Sekretariat.

 

Im Ergebnis wurde klar, dass zur Behebung der Problematik eine umfangreiche Sanierung des Leitungsnetzes erforderlich ist.

 

Auf Basis von umfassenden Voruntersuchungen zur Sanierung des Leitungsnetzes, wurde eine unter wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten sinnvolle Sanierungskonzeption entwickelt, die auch in der baulichen Umsetzung den laufenden Schulbetrieb möglichst gering einschränkt.

 

Da der Eintrag der Kontamination nicht lokalisierbar ist und sich die Ursache, verzinkte Altleitungen, in der gesamten Fläche der Immobilie verteilt, ist die Installation eines neuen Leitungsnetzes unvermeidbar.

 

Mit diesem werden zukünftig Fachunterrichtsräume mit Frischwasserbedarf, WC-Anlagen, Teeküchen und Duschräume versorgt. In den öffentlich zugänglichen Bereichen werden zusätzlich für die SuS Trinkwasserzapfstellen errichtet.

 

Alle allgemeinen Unterrichtsräume werden zukünftig nicht mehr mir Waschtischen ausgestattet. Da die „grünen“ Tafeln nahezu völlig verschwunden sind, gibt es keinen dringenden Bedarf mehr. Darüber hinaus wird nicht nur der Sanierungsbedarf eklatant reduziert, sondern auch die Risiken einer Verkeimung verringert. Des Weiteren wird der Wasserverbrauch deutlich eingeschränkt, da das regelmäßig zu spülende Leitungsnetz einen wesentlich geringeren Umfang hat.

 

Die gesamte Planung und Umsetzung soll von externer Seite fachlich-wissenschaftlich begleitet werden, um nicht nur eine technisch optimierte Lösung zu entwickeln, sondern auch, um mit den gewonnenen Erkenntnissen eine grundsätzliche Vorgehensweise für die Sanierung von Trinkwasserleitungsnetzen für alle landkreiseigenen Immobilien zu etablieren.

 

Für die Festlegung der Versorgungspunkte und zur Vorgehensweise bei der baulichen Umsetzung werden die Schulleitungen einbezogen.

 

Seitens der Schulleitung des Gymnasiums Groß Ilsede wurde Zustimmung zum beabsichtigten Vorgehen signalisiert.

 

Da die schnellstmögliche Versorgung mit Trinkwasser oberste Priorität hat, werden vorab an strategisch wichtigen Punkten „Trinkwasserbrunnen“ (jeweils mehrere Wasserentnahmestellen mit Becken) in Flur- und Pausenbereichen installiert. Die Umsetzung ist noch in 2021 vorgesehen. Im Nachgang erfolgt sodann die Versorgung der Fachunterrichtsräume mit Frischwasserbedarf, der WC-Anlagen, der Teeküchen sowie der Duschräume.

 

Alternativ bestünde die Möglichkeit, das gesamte Trinkwassernetz in seiner bisherigen Beschaffenheit zu ersetzen. Hierdurch würden Kosten in Höhe von schätzungsweise rund 1,5 – 2 Mio. EUR entstehen zuzüglich möglicherweise weiterer derzeit nicht vorhersehbarer Kosten, welche sich im Laufe der Baumaßnahme ergeben könnten. Hinzu kämen Kosten für mobile Klassenräume, in welchen die SuS während der Baumaßnahme temporär beschult werden müssten. Zudem ist zu bedenken, dass diese Maßnahme aufgrund ihres Umfangs erheblich in den Schulbetrieb eingreifen würde.

 

Insgesamt scheint diese letztgenannte Maßnahme unter Abwägung des Vorgenannten jedoch weder aus wirtschaftlichen noch aus ökologischen Gründen sinnvoll.

 

Da die Eintragsquellen derzeit noch nicht klar identifizierbar sind und neben dem Gymnasium Groß Ilsede ggf. weitere Abschnitte des Schulzentrums betroffen sein könnten, ist beabsichtigt, die Maßnahme entsprechend des Fortgangs der Untersuchungen an die Notwendigkeiten anzupassen.

 

 

Ziele / Wirkungen:

Ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Sanierung des Trinkwassernetzes am Gymnasium und der Realschule Groß Ilsede zur Behebung der vorhandene Trinkwasserproblematik.

 

Schaffung von Trinkwasserszapfstellen für die SuS sowie Ausstattung der Fachunterrichtsräume mit Frischwasserbedarf, WC-Anlagen, Teeküchen und Duschräume mit einer Entnahmestelle; Rückbau der nicht mehr erforderlichen Waschtische in den allgemeinen Unterrichtsräumen.

 

Deutliche Verringerung des Wasserverbrauchs durch die bedarfsgerechte Reduzierung der Entnahmestellen, da das regelmäßig zu spülende Leitungsnetz einen wesentlich geringeren Umfang hat, mit der Folge, dass trotz bedarfsgerechter Frischwasserversorgung die kostbare Ressource Wasser erheblich geschont wird.

 

 

Ressourceneinsatz:

Da die Ausstattung mit Trinkwasserstationen bereits in 2020 als zwingend erforderlich angesehen war, ist dafür im Haushalt 2020 des IWB ein Budget von 100.000 € platziert worden.

Die erforderlichen finanziellen Bedarfe für die Gesamtsanierung kann erst nach erfolgter Planung benannt werden und ist im kommenden Haushaltsjahr vorzusehen.

 

 

Schlussfolgerung:

Durch die vorgeschlagene Sanierung des Trinkwassersystems wird die am Gymnasium und der Realschule Groß Ilsede vorhandene Trinkwasserproblematik unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und ökologischer Belange behoben und in der Folge wieder unbelastetes Trinkwasser zur Verfügung gestellt.


 


-Antrag der SPD-Kreistagsfraktion

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Antrag SPD-Kreistagsfraktion - Bereitstellung von Trinkwasser in Schulen (489 KB)