Inhalt

Vorlage - 2021/844  

Betreff: "Präventionsketten Niedersachsen: Gesund aufwachsen für alle Kinder!"
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
  Aktenzeichen:FD 34
Federführend:Fachdienst Jugendamt Beteiligt:Fachdienst Soziales
Bearbeiter/-in: Homann-Pohl, Kerstin   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Gleichstellung, Arbeit und Soziales Kenntnisnahme
26.04.2021 
22. Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung, Arbeit und Soziales zur Kenntnis genommen   

Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt
Anlage/n


 

Im Budget enthalten:

ja

Kosten (Betrag in €):

56.700 €

Mitwirkung Landrat:

nein

Qualifizierte Mehrheit:

nein

Relevanz

Gender Mainstreaming

ja

Migration

ja

Prävention/Nachhaltigkeit

ja

Bildung

ja

Klima-/Umwelt-/Naturschutz

nein

 

 


 


Inhaltsbeschreibung:

Bereits mit Vorlage 2020/608 wurde die Thematik im Jugendhilfeausschuss, Kreis-ausschuss und Kreistag beraten und beschlossen. Mit dieser Vorlage erfolgt eine Information des Ausschusses für Gleichstellung, Arbeit und Soziales. Die Bereiche Gesundheit, Jugend und Soziales der Landkreisverwaltung in ihren thematischen Schnittmengen (Frühe Hilfen, Schuleingangsuntersuchungen, Frühförderung) sollen vernetzt werden, um einen Rahmen für präventive Angebote im Landkreis für betroffenen Zielgruppen (Kinder im SGB II Bezug) zu schaffen. Es bestehen derzeit viele Angebote im Landkreis, welche jedoch wenig oder gar nichts voneinander wissen, bzw. welche untereinander kaum Kontakte haben. Diesen Angeboten/Anbietern ein Forum zu schaffen, um an einem gemeinsam definierten Ziel zu arbeiten, sollte durch eine Teilnahme am Projekt genüge getan werden.

 

Mit der Teilnahme an dem Projekt „Präventionsketten Niedersachsen: Gesund aufwachsen für alle Kinder!“ ist ein Paradigmenwechsel verbunden. Jugendhilfe richtet sich nicht nur befristet zu bestimmten Themen aus, es findet eine generelle fachliche, partizipative Ausrichtung statt, die Kinder und Familien am Lebensort erreichen soll. Das Konzept der Präventionsketten Niedersachsen betrachtet die Belange von Kindern und Familien mit und ohne Migrationshintergrund systematisch über ihre Lebensphasen hinweg und zeichnet sich durch integriertes Handeln aller relevanten Akteur*innen aus.

Präventionsketten zielen auf die Zusammenführung von kommunalen Aktivitäten über die Altersgruppen und Lebensphasen hinweg. Sie umfassen die lokalen Angebote und Maßnahmen für diese Bevölkerungsgruppe und sind auf die Zusammenführung der kommunalen Netzwerke zur Förderung, Unterstützung, Beratung, Bildung, Betreuung, Partizipation und Kinderschutz ausgerichtet. Das Programm "Präventionsketten Niedersachsen: Gesund aufwachsen für alle Kinder!" unterstützt niedersächsische Kommunen beim Auf- bzw. Ausbau von Präventionsketten mit dem Ziel, die Teilhabe aller Kinder bis zu zehn Jahren und die ihrer Familien an Angeboten und Leistungen in den Bereichen Gesundheit, Soziales, Kulturelles und Materielles, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, auf kommunaler Ebene zu fördern und so ihre Entwicklungschancen zu verbessern.

Die Verbesserung der Teilhabechancen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und soziokulturellem Leben ist erklärtes Ziel der Kommunalverwaltung des Landkreises

Peine und wird bereits durch eine Vielzahl von Maßnahmen und Initiativen vorangetrieben. Mit der Armutskonferenz, dem Netzwerk für Chancengerechtigkeit, dem Netzwerk gesunde Kinder, dem Netzwerk Frühe Hilfen sowie der Gesundheits und Bildungsregion stehen hierfür bereits verschiedene Plattformen zur Verfügung.

Zurzeit erfolgt die intersektorale Zusammenarbeit jedoch eher punktuell im Rahmen

persönlicher Kontakte oder im Kontext einzelner Maßnahmen und ist häufig noch nicht verbindlich geregelt. Die vorhandenen Netzwerke arbeiten eher neben- als miteinander. Die Verbesserung der Teilhabechancen muss jedoch verstärkt als Querschnittsaufgabe aller relevanten Sozialgesetzgebungsbereiche (Jugendhilfe, Gesundheitswesen, Eingliederungshilfe und Daseinsfürsorge) verstanden werden.

Hier bedarf es der Schaffung entsprechender systemübergreifender Strukturen und

Entscheidungsgremien, die auf der Grundlage der Jugendhilfe-, der Gesundheits- und der Sozialplanung die Rahmenbedingungen für die strategische Weiterentwicklung der intersektoralen Zusammenarbeit zur Verbesserung der Teilhabechancen im Einzelfall schaffen. Aber auch bestehende Netzwerkstrukturen müssen miteinander abgestimmt werden.

 

Ziele / Wirkungen:

Mit Unterstützung der „Präventionsketten Niedersachsen: Gesund aufwachsen für alle Kinder!“ soll erreicht werden, alle Planungs- und Entscheidungsbereiche in die kommunalen Präventionsketten zu integrieren und so eine Präventionskette für den Sozialraum zu entwickeln, der alle Bewohnerinnen und Bewohner des Sozialraumes einbezieht.

Das Ziel ist eine „Sozialraum-Präventionskette“, welche sich am Bedarf des Kindes und der Familie orientiert. Der Prozess findet dabei stets unter Einbeziehung aller Akteure mit dem Ziel der Implementierung in die Regelorganisation und unter Berücksichtigung möglichst „wohnraumnaher“ Angebote statt. Die Steigerung der Wahrnehmung der niederschwelligen Beratungs-Angebote für die Zielgruppe wird dabei ebenso im Fokus stehen, wie die Abstimmung der Leistungen untereinander auf Fachkräfte Ebene.

 

Ressourceneinsatz:

Als Folge der Beschlussfassung zur Vorlage 2020/608 wurde im Rahmen der Haushaltsberatungen eine Änderung des Stellenplanes 2021 (siehe Seite 30 der Beratungsunterlagen vom 07.10.2020) empfohlen. Diesem Verwaltungsvorschlag wurde im Rahmen des Kreistagsbeschlusses vom 16.12.2020 gefolgt, so dass eine Vollzeitstelle für eine/n NetzwerkkoordinatorIn "Präventionsketten" für die Dauer von 3 Jahren geschaffen worden ist. Die Maßnahme wird, wie in Vorlage 2020/608 berichtet, vom Land gefördert. Die entsprechenden Personalaufwendungen und Erstattungen sind im Haushalt des Landkreises Peine im Produkt 3636 übrige Hilfen ausgewiesen.

 

Schlussfolgerung: entfällt.

 

 


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